Olivenauslage in den Markthallen von Narbonne, © Nicolas Marty / Ville & OT Narbonne

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13. Juli 2023

Urlaub geht durch den Magen

Die Markthallen von Narbonne sind architektonisch ein Highlight. In kulinarischer Hinsicht sollte man sich auf gefüllte Einkaufstaschen einrichten.
Die Markthallen von Narbonne sind schon architektonisch ein Highlight an sich. In kulinarischer Hinsicht sollte man sich auf gefüllte Einkaufstaschen einrichten. © C. Deschamps / ADT Aude

Das Departement Aude ist für Feinschmecker ein Schlaraffenland. Wer eine Ferienregion mit der regionalen Kulinarik entdecken will, ist hier gut aufgehoben.

Es gibt wohl niemanden, der einen Frankreichurlaub plant und auf gutes Essen verzichtet. Im Süden Frankreichs unterscheiden sich die Spezialitäten zu anderen Regionen und so könnte man sich locker eine Tour de France der Kulinarik zusammenstellen. Wein, Oliven, Cassoulet und vieles mehr zeichnen die lokalen Speisetraditionen des Departements Aude nach. Wer auf den Spuren dieser Spezialitäten wandelt, erlebt Außergewöhnliches und befasst sich intensiv mit der Kultur und den Bewohnern der Destination. Wir geben ein paar Tipps wie man die gastronomische Vielfalt im Aude auf einzigartige Weise erkundet.

Auf dem futuristischen Weingut übernachten
Beispiellos in seiner Gattung hat sich das Château Ciceron der Zukunft verschrieben. Unter der Leitung von Claude Vialade wurde das Weingut auf nachhaltige Wirtschaft und biologischen Anbau umgebaut, so dass es schon heute eine Antwort auf die Klimaerwärmung und die Wasserknappheit liefert. Der „Jardin des Vignes Rares“, der seltenen Weinsorten, ist Detailarbeit: In 34 Bodengruben hat man die Erde analysiert. Für jede ausgewählte Rebsorte passte er die Unterlage und den dazu passenden Klon an die jeweilige Bodenkategorie an. Die perfekte Kombination aus Boden, Klima und Rebe macht es möglich, künftige Dürren gut zu überstehen. Dabei hat sich Claude ganz bewusst nicht an die Vorgaben der geschützten Herkunftsbezeichnungen gehalten, weshalb die Weine als „Vin de Pays“ aber dennoch in höchster Qualität angeboten werden.

Auch der dazu gehörende Olivenhain wird in Biokultur betrieben. Im Gästehaus mit 4 Doppelzimmern und 2 Suiten kann man übernachten und Claude über die Schulter schauen. Dabei erzählt er gerne von seinem Forschungsprojekt und führt die Gäste in die Önologie ein. Ein Kistchen Wein gehört da zum Standardmitbringsel. Mehr Infos

Oliven und was alles daraus entsteht
Seit 3 Generationen bewirtschaftet Familie Bardou ihren neun Hektar großen Olivenhain. Die Bäume sind mittlerweile über sechzig Jahre alt und liegen bei Azille und Pepieux entlang des Canal du Midi. Vor kurzem hat die Familie auch eine eigene Olivenmühle auf dem Bauernhof in Trèbes angeschafft, die man in den Wintermonaten in voller Aktivität begutachten kann. Während des Jahres bietet sich aber die Gelegenheit, die verschiedenen Olivenprodukte in der Boutique in Trèbes im Hafen am Canal du Midi zu verkosten. Neben Ölen in diversen Geschmacksrichtungen gibt es Tafeloliven, Olivenpasten in unterschiedlichen Ausführungen und regionale Produkte von befreundeten Bauern aus der Umgebung. Wer mit dem Camper unterwegs ist, kann sogar auf dem Bauernhof auf einem Stellplatz übernachten und einen Ausflug in die Olivenhaine unternehmen. Mehr Infos

Außergewöhnliche Weinateliers
Das Minervois ist für Weinkenner kein unbeschriebenes Blatt. Wie eine breite Treppe fällt es von der Montagne Noire zum Flusslauf der Aude hinab und liefert edle Tropfen von höchster Qualität. Das Weingut Château l’Amiral in Aigues-Vives bei Carcassonne ist seit sieben Generationen in Familienhand. Dort gedeihen Syrah, Grenache, Carignan und der seltene Marselan. Die Besitzer Bénédicte und Rodolphe haben sich außergewöhnliche Weinproben ausgedacht, die die ganze Vielfalt der Weine aus Grand Carcassonne umfassen. Neben klassischen Einführungen in die Degustation sticht die Kombination von Wein und Schokolade hervor oder man kreiert sogar seinen eigenen Wein. Das öffnet nicht nur den Gaumen, sondern auch den Geist. Eine durchaus authentische Weintourismus-Erfahrung in einem historischen Weingut mit der außergewöhnlichen Architektur in Form eines Hufeisens. Mehr Infos

Das lukullische Paradies von Narbonne
Liebevoll gestaltete Auslagen, emsiges Treiben, Geschwätz mit südlichem Akzent und eine gewaltige Geschmacksexplosion. Das würde kurzerhand den Besuch in den Markthallen von Narbonne zusammenfassen. In diesem Fall ist aber von Zusammenfassungen abzuraten. Man sollte eher genügend Zeit einplanen, um dieses Eldorado der Kulinarik intensiv zu erkunden. Schon das Gebäude aus den Gründerjahren aus Stahl und Glas ist ein Kunstwerk. Es wurde im Stil des Architekten Victor Baltard erbaut, der als Stadtarchitekt von Paris fungierte. 1901 eröffneten die Markthallen das erste Mal die Pforten fürs Publikum, seither sind sie nicht mehr wegzudenken.

Für den Gaumen gibt es für jeden Geschmack etwas. Vor allem die regionalen Spezialitäten versammeln sich hier auf einem Haufen. Ob man nur einen Überblick der Erzeugnisse des Midi bekommen will oder einfach die Atmosphäre einatmen möchten, das Ambiente ist durchaus herzlich. Vermutlich geht man aber nicht mit leeren Einkaufstüten. Selbst wenn man nur auf einen Aperitif vorbeischaut oder zum Mittagessen im Restaurant „Chez Bebelle“, einem ehemaligen Rugby-Spieler, einkehrt – den prall gefüllten Vitrinen widersteht keiner. Wer gerne isst, kommt um die Narbonner Markthallen jedenfalls nicht umhin. Mehr Infos

Ohne Cassoulet wird nicht gefeiert!
Ein gutes Cassoulet gehört zu den landestypischen Speisen Okzitaniens. Dass es Kraft spendet, besagt schon die Legende seiner Entstehung. Angeblich wurde es bei der Belagerung Castelnaudarys im Hundertjährigen Krieg erfunden. Die Bevölkerung, die die französischen Truppen versorgen musste, trug alles Essbare wie Speck, Saubohnen, Würste sowie Fleisch zusammen und schmorte es in einer großen Schale. Fertig war das Cassoulet, was den Soldaten soviel Kraft gab, dass sie die Engländer bis an den Ärmelkanal vertrieben. Inzwischen ersetzte man Saubohnen durch weiße Bohnen und es wird in der getöpferten „Cassole“ zubereitet.

Diese Spezialität wird vom 16.–20. August in Castelnaudary, dem Ursprungsort, ausgiebig gefeiert. Diverse Animationen bringen Stimmung und Appetit wie der Lauf „La Ronde du Cassoulet“, ein Feinschmeckermarkt oder der Blumenkorso am Wochenende. In allen Restaurants und in einem Festzelt gibt es Cassoulet non-stop. Jährlich werden an diesem Fest über 40.000 Cassoulets verspeist. Wer daran teilnimmt, strotzt bestimmt vor Kraft. Mehr Infos

Inspirationen zur Destination:
https://www.audetourisme.com/en/
https://visit-lanarbonnaise.com/de

Bilder zur Pressemitteilung:
https://i13.mnm.is/anhang.aspx?ID=0ae207f64736932313

Pressekontakt und weitere Auskünfte:
Caroline Ducasse, cd(at)ducasse-schetter(dot)com, Tel +49 69 97 69 16 39

Bild Header: Olivenauslage in den Markthallen von Narbonne, © Nicolas Marty / Ville & OT Narbonne