Transhumanz in den Vogesen mit kopfgeschmückten Kühen.

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28. Mai 2024

Die Vogesen im Unesco-Welterbe

Ein Geheimtipp für Familienaktivitäten in geschützter Natur, sowie ein gut etabliertes deutsch-französisches Freundschaftsprojekt ist das Unesco Biosphärenreservat Nordvogesen-Pfälzerwald. © INFRA / ADT

Wer die Unesco Welterbestätten in den Vogesen aufsucht, bekommt eine Kombi von Kultur und Outdoor-Aktivitäten serviert.

Die Vogesen sind eine Schatzkiste des Unesco Welterbes. Ob Kulturerbe oder Biosphärenreservat – es reiht sich unerwartet wie auf einer Perlenschnur. Wer die einzelnen Stätten besucht, wird zugleich mit einer Palette an Aktivausflügen verführt. Daraus entstehen besondere Urlaubserlebnisse, die die Aussicht auf traumhafte Landschaften mit hochwertigem Kulturprogramm unterfüttern.

Glitzer und Glamour
Seit Dezember 2023 gehört die Glasbläserkunst aus den Vogesen zum immateriellen Kulturerbe der Unesco. Die Grundlagen dafür reichen bis ins Mittelalter, als Glasbläser aus Böhmen den Weg in die Vogesen fanden, wo es Rohmaterialien im Überfluss gab. Das Vorkommen an Holz, Sandstein, Pottasche sowie die geografische Lage mit vielen Verkehrswegen begünstigte deren ständige Niederlassung in den Vogesen. Das aktuelle Erbe umfasst vier bedeutende Standorte.

Meisenthal entstand 1704, diente Emile Gallé als Forschungszentrum und beherbergt heute das „Centre international d’Art Verrier“. Mit einer Kollektion an Designer-Weihnachtskugeln zieht es ein breites Publikum an.

Die Cristallerie Saint-Louis, gegründet 1586, ist die älteste Kristallglasmanufaktur Frankreichs. Eine Ausstellung zeigt den Besuchern rund 2.000 exklusive Kreationen.

Für Fans von Jugendstil und Art Déco ist das Lalique-Museum in Wingen-sur-Moder unumgänglich. Von Schmuck über Glas bis zu Kristall zeigt das Museum anhand von Objekten und Multimedia-Präsentationen eine Welt des Lichts und der Transparenz.

Baccarat ist ein weiterer Name, der für Renommee in der Glaskunst zeugt. Das gleichnamige Museum hat man 2015 vollständig renoviert und zeigt eine Auswahl emblematischer Stücke aus dem Erbe Baccarats.

Mehr Infos über Glaskunst in den Vogesen

Fotogene Bauerntradition
Damals hatte man keine Wahl und passte sich den Jahreszeiten an. Diese Resonanz mit der Natur pflegen die Bauern in den Vogesen noch heute in Form der Wanderweidewirtschaft. Alljährlich treiben die Bauern die Tierherden im Winter in die Ebene und im Sommer auf die Almen. Dabei genießen die Tiere hochwertige Nahrung, während die Bauern die tiefer gelegenen Weiden heuen und so Futter für den Winter produzieren.

Seit Dezember 2023 von der UNESCO im immateriellen Kulturerbe anerkannt, ist die sogenannte Transhumanz eine Praxis, die sich vollständig in einen nachhaltigen und verantwortungsvollen Ansatz zugunsten der Berge und ihrer Biodiversität einfügt. Sie ist in erster Linie eine Frage des Know-hows, aber nicht minder eine Gelegenheit, festliche Traditionen zu pflegen.

So begleiten viele den Auf- und Abstieg der Herden im Sommer in einer geselligen und musikalischen Atmosphäre beim Fest der Transhumanz. Dabei sollte man sich die schmackhaften Produkte der Bauernhöfe nicht entgehen lassen.

Wer die festlichen Umzüge verpasst, kann dies bei einer Wanderung zu den „Fermes Auberges“, den Besenwirtschaften der Vogesen, nachholen. Von den Bauerngasthöfen bieten sich mehrere Wanderrouten von mittel bis leicht zum nächsten Bauernhof, um sich umfassend kulinarisch durchzutesten. Mehr Infos zur Transhumanz im Vogesenmassiv

Wahre deutsch-französische Freundschaft
Die Nordvogesen und der Pfälzerwald wurden 1989 und 1993 zum Biosphärenreservat erklärt. 1998 erkannte die UNESCO die beiden Gebiete als grenzüberschreitendes Biosphärenreservat Nordvogesen-Pfälzerwald an. Das Biosphärenreservat ist eine Anerkennung der UNESCO im Rahmen eines wissenschaftlichen Programms mit dem Titel „Mensch und Biosphäre“. Das Programm fördert Lösungen, die den Schutz der Artenvielfalt und die nachhaltige Nutzung in Einklang bringen.

Um seine Ziele zu erreichen, nutzt das Biosphärenreservat zahlreiche Instrumente wie Bildung, Einbeziehung der Bewohner, interdisziplinäre Forschung und Information, um Veränderungen und Wechselwirkungen zwischen sozialen und ökologischen Systemen zu verstehen und zu steuern, sowie Konflikten im Naturschutz vorzubeugen.

Das Biosphärenreservat Nordvogesen-Pfälzerwald ist ein Paradies für nachhaltig betriebene Outdooraktivitäten. Bei Dettwiller führt zum Beispiel der Rhein-Marne-Kanal-Radweg durch geschützte Naturlandschaften, geprägt von Sandsteinfelsen. Die Rundradwanderung verläuft auf 41,3 Kilometern. Diese lässt sich jedoch auf 29 Kilometer verkürzen, wenn man den Aufstieg zur „Hunebourg“ auslässt. Mehr Infos zum Biosphärenreservat Nordvogesen-Pfälzerwald

Erinnern und Frieden pflegen
Zwischen 1870 und 1945 war das Vogesenmassiv Schauplatz von drei bedeutenden kriegerischen Auseinandersetzungen. Im Gegensatz zu anderen Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs bestand die Besonderheit darin, dass es sich um die einzige Gebirgsfront auf deutschem und französischem Boden handelte. Die gut erhaltenen Kriegsspuren, allen voran Soldatenfriedhöfe der verschiedensten Nationalitäten, Schützengräben, Festungen oder Galerien, verleihen der ehemaligen Vogesenfront die Dimension eines Freilichtmuseums.

Im September 2023 nahm die Unesco 139 Grab- und Gedenkstätten des Ersten Weltkriegs in Frankreich und Belgien in die Weltkulturerbeliste auf. Davon sind zehn Anlagen im Elsass, drei im Department Vosges und sieben im Departement Moselle. Um diese Denkmäler zu erkunden, bieten sich zahlreiche Wanderungen an. Beispielsweise lässt sich das Schlachtfeld auf dem Hartmannswillerkopf auf einem 4,5 Kilometer langen, szenographisch gestalteten Rundgang mit dreisprachigen Schautafeln entdecken. Mehr Infos zum Gedenktourismus im Vogesenmassiv

Spiritualität & Architektur
In Ronchamp im südlichen Teil des regionalen Naturparks „Ballons des Vosges“ strömen jährlich rund 65.000 Besucher aus der ganzen Welt her, um Corbusiers Kapelle Notre-Dame du Haut zu bewundern. In der Tat ist das Bauwerk unumgänglich und fand 2016 im Rahmen einer internationalen Kandidatur von sieben Nationen für das Vermächtnis des Schweizer Architekten den Weg auf die Liste des Unesco Weltkulturerbes.

Die gesamte Anhöhe Notre-Dame du Haut ist ein Ort von historischem, künstlerischem und spirituellem Wert. Nachdem Le Corbusier 1955 die Kapelle baute, folgten ihm namhafte Kollegen wie Jean Prouvé, der in den Siebzigern einen Glockenturm errichtete. 2011 arbeitete Renzo Piano auf dem sagenhaften Hügel und baute ein modernes Empfangsgebäude, die sogenannte „Porterie“.

So entstand ein architektonisches Ensemble erster Güte aus dem Kloster Sainte-Claire. Verschiedene kulturelle Veranstaltungen beleben Notre-Dame du Haut durchs ganze Jahr, während die Lage im regionalen Naturpark „Ballons des Vosges“ eine Einladung für zahlreiche Outdoor-Aktivitäten ist, die zwischen den kulturellen Häppchen Abwechslung bringt. Mehr Infos zu Notre-Dame du Haut

Inspirationen zur Destination
https://www.vogesenmassiv.de/

Bilder zur Pressemitteilung:
https://i13.mnm.is/anhang.aspx?ID=0ae207f88126097939

Pressekontakt D-A-CH und weitere Auskünfte:
Ralph Schetter, rs(at)ducasse-schetter(dot)com, Tel. +49 69 97 69 16 38
Caroline Ducasse, cd(at)ducasse-schetter(dot)com, Tel. +49 69 97 69 16 39

Bild Header: Transhumanz in den Vogesen, © Quentin Gachon / ADT